Podiumsgespräch „Alles wird gut!? – Aufgaben und Ausblicke für Museen heute“

Freitag, 3. Februar 2023, 18.00 Uhr im Richard Wagner Museum Bayreuth, Haus Wahnfried

Pandemie, Krieg, Klimawandel, Energie- und Wirtschaftskrise: Die tiefgreifenden Veränderungen der letzten Jahre haben Kulturinstitutionen und damit auch Museen und Archive in bislang nicht gekannter Nachdrücklichkeit mit Fragen zu ihrer „Relevanz“ konfrontiert. –

Für die Museen als Speicher von Wissen und Geschichte ergeben sich daraus zahlreiche Fragen, die im Rahmen dieses Podiumsgesprächs von drei Museumsleitern aus den drei Regierungsbezirken Unter-, Mittel- und Oberfranken diskutiert werden: Marion Grether, Leiterin des Deutschen Museums Nürnberg / Zukunftsmuseum, Dr. Thomas Schauerte, Direktor der Museen der Stadt Aschaffenburg, sowie Dr. Sven Friedrich, Direktor des Richard Wagner Museums Bayreuth.

Podiumsgespräch „Alles wird gut!? – Aufgaben und Ausblicke für Museen heute“
Freitag, 3. Februar 2023, 18.00 bis 19.30 Uhr
Richard Wagner Museum/ Haus Wahnfried/ Saal
Eintritt: frei
Anmeldung: nicht erforderlich

Teilnehmer:
Marion Grether, Leiterin des Deutschen Museums Nürnberg / Zukunftsmuseum
Dr. Thomas Schauerte, Direktor der Museen der Stadt Aschaffenburg
Dr. Sven Friedrich, Direktor des Richard Wagner Museums Bayreuth

Beitragsbild Podiumgsgesrpaech Alles wird gut?! - Aufgaben und Ausblicke für Museen heute. Freitag, 3. Februar 2023, 18-19.30 Uhr, Haus Wahnfried, Eintritt frei. RWM Richard Wagner Museum Bayreuth.

Programm

Seit fast 3 Jahren ist Krise. Besorgnis und Verunsicherung sind seit Beginn der Covid-Pandemie zum gesellschaftlichen wie individuellen Leitmotiv geworden – mit allen dazugehörigen Folgen. Die auf gut neudeutsch als „Lockdown“ bezeichnete, mehrfache Einstellung des öffentlichen Lebens war allenthalben eine vollständig neue Erfahrung. Für die Museen bedeutete das über Monate: null Besucher und null Einnahmen. Und kaum haben wir den Umgang mit der Pandemie halbwegs gelernt, wird von der russischen Führung eine mörderische und sinnlose militärische Aggression gegen die Ukraine entfesselt, die dem Westen eine bislang so ebenfalls nicht gekannte Energie- und Wirtschaftskrise beschert. Hinzu kommt die zunehmende Bedrohung unserer Lebensgrundlagen durch den Klimawandel.

Allenthalben liest man demzufolge von einer „Zeit des Umbruchs“. Kulturinstitutionen, und damit auch Museen und Archive, sehen sich folgerichtig in bislang nicht gekannter Nachdrücklichkeit mit Fragen zu ihrer „Relevanz“ konfrontiert. Oder einfach ausgedrückt: „Was macht ihr da eigentlich, für wen, zu welchem Zweck und mit welchem Geld? Braucht’s denn das alles überhaupt?“ –

Für die Museen als Speicher von Wissen und Geschichte ergeben sich daraus zahlreiche Fragen: Waren und sind wir zu selbstgenügsam oder zu bescheiden? – Wie gehen wir mit der Krise um? – Welche Herausforderungen und Folgen ergeben sich? – Welche Aufgaben stellen sich uns heute und morgen? – Sind Museen überhaupt noch zeitgemäß? – Welche Perspektiven und Szenarien könnte sich abzeichnen? – Oder besteht das Wesen von Geschichte, welche das Material für Museen liefert, nicht stets im „Umbruch“? Gibt es demnach auch gute Gründe für Gelassenheit und Zuversicht?

Diese Fragen werden von drei Museumsleitern aus den drei Regierungsbezirken Unter-, Mittel- und Oberfranken diskutiert:

 

Marion Grether, geb. 1973 in Kiel, studierte nach ihrem Abitur ab 1993 Kunstgeschichte, Klassische Archäologie, christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und schloss mit dem Magister Artium ab. Im Anschluss daran war sie ab 2002 Wissenschaftliche Hilfskraft an der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Arbeitsstelle Inschriften in Greifswald. Ab Oktober 2007 war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Emslandmuseum Lingen tätig, wo sie sich im Rahmen des Projektes MUSEALOG zur „Fachreferentin für Museumsdokumentation und Kulturmanagement“ weiterbildete.

Von Juni 2008 bis Ende 2012 hatte sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin die Projektleitung für Wechselausstellungen am Museum für Kommunikation in Berlin inne. Anfang 2013 wurde sie als Nachfolgerin von Dr. Stefan Kley Leiterin des Nürnberger Museums für Kommunikation. Seit März 2020 ist Marion Grether Leiterin des Deutschen Museums Nürnberg – Das Zukunftsmuseum, das am 17.9.2021 feierlich eröffnet wurde.

Sie ist stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgruppe Technisch-historische Museen des Deutschen Museumsbundes und Mitglied im Kuratorium der FAU Erlangen/Nürnberg. Seit 2020 ist Marion Grether für die CSU-Fraktion im Nürnberger Stadtrat. Sie ist Mitglied bei Rotary Sigena Nürnberg.

 

Der Kunsthistoriker Dr. Thomas Schauerte, M. A., geb. 1967, ist gebürtiger Aachener, studierte nach dem Abitur in Bayreuth ebendort sowie in Berlin, Erlangen und Wien und wurde 1999 mit einer Arbeit über Albrecht Dürers „Ehrenpforte für Kaiser Maximilian I.“ an der FU Berlin promoviert. Nach Jahren als Ausstellungskurator in Osnabrück und Halle/Saale, als Forschungsstipendiat an der HAB Wolfenbüttel und der Universität Trier, als externer Kurator sowie als Lehrbeauftragter an verschiedenen Universitäten leitete er seit 2009 das Albrecht-Dürer-Haus, die Kunstsammlungen und das Stadtmuseum bei den Museen der Stadt Nürnberg. Seit 2019 ist er Direktor der Museen der Stadt Aschaffenburg und Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft der Museen in Bayern, seit 2021 1. Vorsitzender des Ernst Ludwig Kirchner Haus-Vereins. Seine Schwerpunkte liegen in der Kunst- und Kulturgeschichte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit mit Schwerpunkten in der Dürer-Zeit sowie im süddeutschen Barock.

Schriftenverzeichnis: https://www.museen-aschaffenburg.de/dokumente/000Schriftenverzeichnis_Schauerte.pdf

 

Dr. Sven Friedrich, M.A., geb. 1963, studierte nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann Theaterwissenschaft, Neuere deutsche Literatur und Kommunikationswissenschaft in München und leitet in Bayreuth seit 1993 das Richard Wagner Museum mit Nationalarchiv und Forschungsstätte der Richard-Wagner-Stiftung, das Franz-Liszt-Museum und das Jean-Paul-Museum. Im Sommer hält er seit 2011 im Bayreuther Festspielhaus die Inszenierungseinführungen zu den Produktionen der Festspiele. Er ist Mit- und Gründungsherausgeber der Zeitschrift wagnerspectrum und der Reihe Wagner in der Diskussion bei Königshausen & Neumann (Würzburg). Zahlreiche Vorträge, Aufsätze, Hörbücher und Ausstellungen zu Richard Wagners Leben, Werk und Wirkungen. Publikationen u.a.: Das auratische Kunstwerk. Zur Ästhetik von Richard Wagners Musiktheater-Utopie (Dissertation, Tübingen 1996); Richard Wagner – Deutung und Wirkung (Würzburg 2004); Richard Wagner – Werke, Schriften und Briefe, CD-ROM Digitale Bibliothek Bd. 107 (Berlin 2004); Richard Wagners Opern. Ein musikalischer Werkführer (München 2012), Richard Wagner im Spiegel seiner Zeit (Frankfurt 2013).