Aus Anlass des 150. Geburtstags Siegfried Wagners begibt sich das Richard Wagner Museum auf eine Spurensuche nach dem Sohn, Künstler, Festspielleiter und Menschen Siegfried Wagner.
Siegfried Wagner (1869–1930) war vor allem von seiner Mutter Cosima als „Thronfolger“ und Bewahrer des väterlichen Erbes ausersehen. Trotzdem wäre es unangemessen und falsch, ihn nur als „Sohn von Berufs wegen“ zu bezeichnen.
Mit Übernahme der Festspielleitung 1908 beginnt er mit den ersten zaghaften modernen Veränderungen der Inszenierungen. Vor allem das Licht wird unter Siegfried Wagner zum Gestaltungsmittel. 1924 gelingt ihm die Wiedereröffnung der Festspiele, die mit Beginn des Ersten Weltkrieges unterbrochen worden waren. Spätestens mit seiner Neuinszenierung des „Tannhäuser“ 1930 zeigt Siegfried Wagner, dass er sich als Regisseur einem zeitgenössischen Inszenierungsstil nicht verschließt. Vom rauschenden Erfolg seiner Inszenierung erfährt er im Krankenhaus, nachdem er bereits vor der Festspieleröffnung einen Herzinfarkt erlitten hatte. Am 4. August 1930 stirbt Siegfried Wagner.
Aus Anlass des 150. Geburtstags Siegfried Wagners öffnet das Richard Wagner Museum Bayreuth die Magazine, in denen sein künstlerischer Nachlass bewahrt wird, und begibt sich auf eine Spurensuche nach dem Sohn, Künstler, Festspielleiter und Menschen Siegfried Wagner. Die Ausstellung versucht Lücken zu schließen, die die Biographie des Wagner-Erben charakterisieren und die bis heute seine Persönlichkeit, sein Künstlertum und damit auch seine Weltanschauung zur Projektionsfläche für unterschiedliche Interpretationen und kontroverse Diskussionen machen.