Vorankündigung: 2025 sind im Richard Wagner Museum insgesamt drei Sonderausstellungen zu sehen.
Noch bis zum 4. Mai wird auf der Sonderausstellungsfläche im Museumsneubau die Sonderausstellung „Mensch Wagner“ zu sehen sein. Im Juli wird sie von der alljährlichen Sommerausstellung zur Festspielzeit abgelöst: „Spot(t)-Light. Richard Wagner in der zeitgenössischen Karikatur“ beschäftigt sich mit Richard Wagner und seinem Werk als Gegenstand der Karikatur.
Im Grafik-Kabinett des Museums, Haus Wahnfried, werden mit „‘…nur ein Job.‘ – Arpad Schmidhammers Kostümentwürfe für den Ring 1896“ die Reihe kleinerer Kabinettausstellungen fortgesetzt. Diese präsentieren Schätze aus dem Depot des Richard Wagner Museums, die oftmals nicht Gegenstand einer Ausstellung oder eines Forschungsvorhabens werden und weitgehend unbeachtet in Depots und Archiven schlummern. Solche Kleinodien und ihre Geschichten werden Besucherinnen und Besuchern mit diesen Sonderausstellungen im Grafik-Kabinett zugänglich gemacht.
Kabinettausstellung „‘…nur ein Job.‘ – Arpad Schmidhammers Kostümentwürfe für den Ring 1896“
Für ihre Neuinszenierung des Ring 1896 engagiert Cosima Wagner den bekannten Maler Hans Thoma, später einer der „Lieblingsmaler des deutschen Volkes“ (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909), dessen Kostüm-Entwürfe stilprägend sind für das völkisch überformte Wagnerbild der nächsten Jahrzehnten. In Vergessenheit geriet dabei, dass die Hälfte der Kostüme und Requisiten von dem damals noch weitgehend unbekannten Karikaturisten und Illustrator Arpad Schmidhammer gefertigt werden.
Die Kabinettausstellung beleuchtet das Werk Schmidhammers, der einer der wichtigsten Mitarbeiter der 1896 gegründeten Zeitschrift „Jugend“ wird, zahllose Kinderbücher illustriert, Reklamemarken entwirft, 1920 eine ikonische Karikatur über den Völkerbund zeichnet… – und hier in Bayreuth ein einziges Mal in seinem Leben mit dem Werk Richard Wagners in Berührung kommt.
18. März-5. Oktober 2025
Ort: Haus Wahnfried, Grafik-Kabinett
Sonderausstellung „Spot(t)-Light. Richard Wagner in der zeitgenössischen Karikatur“
Kaum jemals sind ein Künstler und dessen Werk so häufig Ziel von Spott und Gegenstand der Karikatur gewesen wie im Falle Richard Wagners. Sein markantes Äußeres und egozentrischer Lebenswandel, der gewaltige Anspruch seines künstlerischen Wollens, die Pathetik des Werks und nicht zuletzt seine politischen Äußerungen bieten reichlich Anlass für Karikatur und Satire. Richard Wagner selbst, der sich die Fähigkeit zuspricht, „augenblicklich das Ernsteste in Unsinn umzuschlagen“, ist ein regelmäßiger Leser satirischer Blätter und offenbart dabei Begabung für Humor und Selbstironie.
Dank der Kooperation mit einem privaten Sammler bietet die Ausstellung zu einer Gattung, die zu Lebzeiten Wagners eine erste Blüte erlebt, einen umfassenden Blick auf den Künstler, der diesen oft zur Kenntlichkeit entstellt.
14. Juli-5. Oktober 2025
Ort: Sonderausstellungsfläche, Museumsneubau
Sonderausstellung „Mensch Wagner“
Komponist, Dichter, Dramatiker, Schriftsteller, Kunstphilosoph, Regisseur, Dirigent, Egomane, Schwerenöter, Antisemit, Linksradikaler, Klimaschützer, Tierfreund, Genie… – Aber wer war Richard Wagner wirklich? Im Rahmen seiner Sonderausstellung „Mensch Wagner“ (verlängert bis zum 4. Mai 2025) unternimmt das Richard Wagner Museum den Versuch, den „Mythos Wagner“ zu dekonstruieren, um sich dem Menschen Richard Wagner zu nähern.
Die Ausstellung fügt lose und verstreute Puzzleteile neu zusammen, um dem Menschen Wagner ein Profil zu geben. Vor dem Hintergrund einer Topographie des 19. Jahrhunderts, dessen „vollständigster Ausdruck“ Wagner nach Thomas Mann war, zeigt die Ausstellung Richard Wagner so weniger als den selbstschöpferischen, genialen Demiurgen und Visionär, sondern als Kind seiner Zeit und Produkt seiner Lebensumstände.
Noch bis zum 4.Mai 2025
Ort: Sonderausstellungsfläche, Museumsneubau
Eintritt:
Der Besuch der Sonderausstellungen ist im Eintrittspreis inbegriffen
Öffnungszeiten:
September bis Juni: Dienstag bis Sonntag, 10.00 bis 17.00 Uhr;
Juli und August: Montag bis Sonntag: 10.00 bis 18.00 Uhr