Vorankündigung: Von April bis Oktober 2023 zeigt das Richard Wagner Museum Bayreuth insgesamt drei Sonderausstellungen im Neubau des Museums sowie im Graphikkabinett des Hauses Wahnfried.
Den Anfang macht im Frühjahr eine Sonderausstellung anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Richard-Wagner-Stiftung. Die Ausstellung „Wahnfrieds Erbe – 50 Jahre Richard-Wagner-Stiftung“ wird von April bis einschließlich Juni auf der Sonderausstellungsfläche im Museumsneubau zu sehen sein.
Sie wird im Juli von der alljährlichen Sommerausstellung zu Festspielzeit abgelöst, die sich in diesem Jahr mit dem Menschen hinter dem Komponisten und Genie „Wagner“ beschäftigt. Die Ausstellung „Mensch Wagner“ kann noch über die Festspielsaison hinaus bis einschließlich Oktober im Neubau des Museums besucht werden.
Ein Novum stellt die in diesem Jahr erstmalig gezeigte Sonderausstellung zur „Encyclopédie von Diderot und d’Alembert“ dar: Sie ist der Auftakt einer Reihe von kleineren Kabinettausstellungen, die künftig im Graphikkabinett des Hauses Wahnfried zu sehen sein werden. Präsentiert werden hier Schätze aus dem Depot des Richard Wagner Museums, die oftmals nicht Gegenstand einer Ausstellung oder eines Forschungsvorhabens werden und Besucherinnen und Besuchern auf diese Weise in wechselnden Ausstellungen zugänglich gemacht werden.
Sonderausstellung „Wahnfrieds Erbe – 50 Jahre Richard-Wagner-Stiftung Bayreuth“
1. April bis 18. Juni 2023
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Richard-Wagner-Stiftung zeigt das Richard Wagner Museum im Frühjahr 2023 in einer Sonderausstellung Geschichte, Struktur und Arbeit der Stiftung, die es sich seit ihrer Gründung am 2. Mai 1973 zur Aufgabe gemacht hat, den Nachlass Richard Wagners zu pflegen und das Bayreuther Festspielhaus dauerhaft für die Aufführung seiner Werke zu erhalten. Präsentiert werden ausgewählte Stücke, vor allem Archivalien und Objekte, die über die Jahre durch Erwerbungen und Schenkungen Eingang in die Sammlungen fanden, deren Ausgangspunkt einst die Nachlässe Richard, Cosima sowie der künstlerische Nachlass Siegfried Wagners bildeten.
Ort: Sonderausstellungsfläche im Neubau
Kleine Sonderausstellung „Die Mutter von Wikipedia: Die Encyclopédie von Diderot und d’Alembert“
21. Mai bis 05. November 2023
Nicht jeder Schatz einer Sammlung schafft es in eine Ausstellung oder wird Gegenstand eines Forschungsvorhabens. Der größte Teil schlummert meist jahrzehntelang, zwar geschützt, aber sonst weitgehend unbeachtet, in Depots und Archiven. Ab 2023 präsentiert das Richard Wagner Museum im Rahmen halbjährlich wechselnder Kabinettausstellungen solche Kleinodien und ihre Geschichten.
Den Anfang macht im Frühjahr zu Wagners Geburtstag die Mutter von Wikipedia: die Encyclopédie ou Dictionnaire Raisonné des Sciences, des Arts et des Métiers, ab 1751 herausgegeben von Denis Diderot und Jean Baptiste le Rond d’Alembert, die sich zum Ziel gesetzt hatten, das gesamte Wissen ihrer Zeit in Text und Bild zu versammeln. Schlaglichtartig gibt die kleine Ausstellung Einblick in die Gedankenwelt der Aufklärung und die bewegte Veröffentlichungsgeschichte der Encyclopédie, die erst 1780 mit dem 35. Band abgeschlossen werden konnte.
Ort: Haus Wahnfried/ Graphikkabinett
Sonderausstellung „Mensch Wagner“
17. Juli bis 08. Oktober 2023
Komponist, Dichter, Dramatiker, Schriftsteller, Regisseur, Dirigent, Egomane, Schwerenöter, Antisemit, Linksradikaler, Klimaschützer, Tierfreund, Genie … wer war Richard Wagner wirklich?
Zahllos sind bereits zu seinen Lebzeiten Veröffentlichungen über Wagner. Darin wird er in aller Regel und vor allem nach seinem Tod zum Übermenschen stilisiert – nicht zuletzt durch das Zutun seiner Erben und Sachwalter. Vom ‚alltäglichen‘ Wagner gibt es dagegen kaum Spuren, denn der Mythos kennt keinen Alltag.
Auch Wagner selbst modellierte zeitlebens am eigenen Bild. Seine autobiographischen Texte, eine unüberschaubare Zahl schriftlicher Äußerungen und schließlich sein musikalisches und dramatisches Werk zeichnen aber ein sehr heterogenes, oft widersprüchliches Bild des Menschen, der sich hinter dem ‚Mythos Wagner‘ verbirgt. Erinnerungen und Beobachtungen der Familie, von Zeitgenossen, Freunden, Kritikern, Gefährtinnen und Gefährten zertrümmern schließlich den ehernen Monolithen, zu dem Richard Wagner geformt wurde.
Im Rahmen der diesjährigen Sommerausstellung unternimmt das Richard Wagner Museum den Versuch, den Mythos zu dekonstruieren, um sich dem Menschen Richard Wagner zu nähern.
Ort: Sonderausstellungsfläche im Neubau
Eintritt: Der Besuch der Sonderausstellungen ist im Eintrittspreis inbegriffen
Öffnungszeiten: September bis Juni: Dienstag bis Sonntag, 10.00 bis 17.00 Uhr;
Juli und August: Montag bis Sonntag: 10.00 bis 18.00 Uhr